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11.10.2021

Weitnauer berät Messenger People bei Erwerb durch Sinch

München – Die schwedische Sinch AB übernimmt Messenger People, eine deutsche Software-as-a-Service-Pattform für Conversational Messaging. Hierzu trafen beide Unternehmen eine Vereinbarung, in der ein Kaufpreis von 48 Millionen Euro festgelegt wurde.

 

Davon werden 33,6 Millionen in bar und weitere 14,4 Millionen in Form neuer Sinch-Aktien entrichtet. Die Aktien der bisherigen Gesellschafter sind erloschen. Die Transaktion soll im vierten Quartal 2021 abgeschlossen werden, das Signing ist erfolgt. Mit dem Kauf der Messenger People möchte das Unternehmen das eigene, API-basierte Angebot für größere Unternehmen und Vertriebspartner ergänzen. Für die an der NASDAQ Stockholm gelistete Sinch ist es bereits der dritte Unternehmenszukauf in diesem Jahr. Nach der Integration von Inteliquent und Message Media verhandelt Sinch derzeit zudem mit Pathwire, einer cloudbasierten E-Mail-Plattform, die mit 1,9 Milliarden US-Dollar bewertet wurde.

 

Die in München ansässige Messenger People wurde 2015 gegründet und beschäftigt rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen bietet eine cloudbasierte Software-Suite an, mit der Unternehmen leichter über Messenger-Apps wie WhatsApp oder Telegram mit ihren Kundinnen und Kunden kommunizieren können. Die Software wird von mehr als 700 Unternehmen genutzt, davon sind etwa 80 Prozent in der DACH-Region ansässig. Etwa 85 Prozent des Volumens entfallen auf Pre-Sales-Aktivitäten und Kundenbetreuungsdienste. Ein Hauptteil der Unternehmenskunden ist in den Bereichen E-Commerce, Automobil- und Medienwirtschaft tätig, doch auch Behörden nutzen die Softwareangebote. Zu den aktuellen Kunden gehören der Tourismuskonzern Tui, der E-Commerce-Spezialist Women’s Best und die Regierung des indischen Bundesstaates Telangana. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Messenger People einen Umsatz von 5,1 Millionen Euro und einen Bruttogewinn von 4,5 Millionen Euro.

 

Die Weitnauer M&A Spezialisten Marc René Spitz und Dr. Tobias Schönhaar haben die Münchener Messenger People am Standort gemeinsam und umfassend rechtlich beraten. Dieser zeitkritischen Transaktion liegt eine komplexe Struktur zugrunde. Die Käuferin Sinch wickelte den Deal über eine US-Tochter ab. Diese gründete ihrerseits zu diesem Zweck eine nicht-operative Tochtergesellschaft, die wiederum mit der Target-Gesellschaft verschmolzen wurde. Somit handelte es sich um einen Share-Deal, der nach US-Recht geschlossen wurde.